
Walter Zeischegg (1917-1983) hatte in Wien Bildhauerei studiert und begann schon früh sich für das Design industriell gefertigter Gegenstände zu interessieren. So kam er 1951 nach Ulm, wo gerade die Hochschule für Gestaltung entstand.

Diese Schule war eine Nachfolgeinstitution des Bauhauses. Allerdings sollten hier keinesfalls Künstler lehren und arbeiten; man widmete sich ganz dem Design. Auch Walter Zeischegg konzentrierte sich zunächst darauf, Alltagsgegenstände wie Lampen oder Waschbecken zu entwerfen. Später arbeitete der aber auch wieder als Künstler.
Der Sinusascher ist ein typisches Beispiel für Walter Zeischeggs Grenzgängertum zwischen den Welten von Kunst und Design. Er entstand aus einer Formstudie heraus: Zeischegg war unter anderem fasziniert von den harmonischen Schwingungen der Sinusfunktion, wie sie sich unter anderem in der Form von Wasser- oder Schallwellen zeigt.

Das hier abgebildete Exemplar habe ich im Jahr 2017 auf einem Bielefelder Gartentisch gefunden – inzwischen allerdings ziert es unsere Ausstellung im HfG-Archiv „Wir demonstrieren“ – als gelungenes Beispiel eines im Alltag genutzten Design-Objektes.