Schreiben macht mir Spaß – wenn ich denn endlich mal damit angefangen habe. Es gibt so viel zu tun: Den Geschirrspüler ausräumen, das Frühstückgeschirr hinein, schnell noch beim Zahnarzt anrufen wegen eines Termins.
Ich sitze vor dem Computer und blicke nach oben, auf der Suche nach einem ersten Satz – Dieser Vorhang ist ganz schön staubig. Ich will ihn schnell noch in die Wäsche stecken, der Wäschekorb ist eh gerade voll, dann kann die Maschine arbeiten, wärend ich beschäftigt bin (Wunder der Technik!). Bei der Gelegenheit kann ich auch gleich mal durchs Waschbecken putzen und die Betten richten. Neue Bettwäsche wäre vielleicht – Aber nein. Das hat Zeit bis heute Nachmittag.
Ich sitze vor dem Computer und gucke auf den Text von gestern, auf der Suche nach dem Zusammenhang. Wo war ich stehengeblieben? Ich lese. An dieser Stelle wollte ich doch – das muss ich jetzt erstmal recherchieren. Wikipedia, Buch, ChatGPT. Was für Vögel singen in Mitteleuropa im März in einer Hecke? Zaunkönig, Amsel, Rotkehlchen, Heckenbraunelle – Ob meine Protagonistin die auseinanderhalten kann? – Ich wollte mir doch noch einen Tee kochen!
Ich sitze vor dem Computer und schaue nur noch mal kurz in die Mails – da, der Termin für die Lesung! Das muss ich unbedingt auf die Webseite stellen, so bald wie möglich. Ich brauche auch noch ein Bild, vielleicht sollte ich was zeichnen – Nein!
Ich sitze vor dem Computer und beginne zu schreiben.
Neuigkeiten gibt es später wieder.