Nass-Kollodium-Fotografie

Das Aquarell zeigt das Porträt einer Frau in Schwarz-Weiß, und zwar einmal als Negativ (helle Flächen sind dunkel, dunkle Flächen sind hell), einmal als Positiv.

Im zweiten Teil der Serie „Lilits Töchter“ findet das Verfahren der „Nass-Kollodium-Fotografie“ eine wichtige Rolle.
Bis Ende der 1880er Jahre war beim Fotografieren diese Technik die Methode der Wahl. Seine Anwendung war kompliziert, und wer damit im Freien oder unterwegs eine Aufnahme machen wollte, musste ein ganzes Labor mit sich führen: Das Kollodium konnte nämlich nur in feuchtem Zustand verarbeitet werden. Und es trocknete schnell.
Kollodium ist eine zähe und etwas klebrige Flüssigkeit, die aus einer Mischung aus Schießbaumwolle, Alkohol und Äther besteht. (Schießbaumwolle oder, genauer gesagt: Cellulosenitrat, ist widerum in Schwefel- und Salzsäure
 
weiße, faserige, geruch- und geschmackslose gelöste Zellulose.)
 
 
da die Negativplatten erst direkt vor der Aufnahme mit jod- oder bromsalzhaltigem Kollodium übergossen und durch Baden in einem Silbernitratbad sensibilisiert werden. Die Belichtung erfolgt gleich danach in noch nassem Zustand. Das Bild wird dann unmittelbar im Anschluss an die Aufnahme mit Eisenvitriol hervorgerufen. Ohne Dunkelkammer geht das nicht.


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